Fragmente einer Sprache der Liebe
Roland Barthes

Bachelor Semesterarbeit
Jana Abraham

In »Fragmente einer Sprache der Liebe« greift Roland
Barthes achtzig »Gedankenfiguren« der Liebe auf.
Diese folgen keiner besonderen Reihenfolge, da sie
alphabetisch angeordnet sind. Auf diese Weise
schafft Barthes eine Art Glossar der Liebe. Vierzehn
daraus ausgewählte Fragmente beschreiben,
ebenfalls in einem Buchobjekt, den Verlauf einer
gescheiterten Liebesbeziehung. Es geht um Ekstase,
den Zwischenraum der Gefühle und die dadurch
entstehenden Konflikte der Gedanken. Die Figuren
sind, nicht wie bei Barthes, willkürlich aneinander-
gereiht, sondern sie erzählen eine Geschichte: Von
der ersten Begegnung, über das Verlassenwerden,
bis hin zu den Erinnerungen.

Der Inhalt ist rein typografisch bearbeitet: Durch
erscheinen, verschwinden, verdecken, vorenthalten,
verlängern und isolieren von Wörtern und Sätzen
werden die unterschiedlichen Gefühle des Liebenden
dargestellt. Um die Gefühlslage noch stärker zu
verdeutlichen, ist jedem Befinden (jeder Denkfigur)
eine Farbe zugeordnet. Der Zwischenraum und der
Konflikt der Gefühle und Gedanken wird meta-
phorisch durch verkürzte Seiten dargestellt. Diese
Seiten ändern je nach Gefühlslage, die Haptik, die
Farbe, das Format und die Position.
Das Buch ist so gestaltet, dass die Geschichte für
den Leser »erlebbar« gemacht wird. Die inhaltlichen,
und die formalen Ebenen bieten dem Leser eine
eigene Reflexionsebene.