Diplomarbeit von Xymena Weiss-Gendera
der innere gast
Das Fremde. Keinem zugehörig und Jedem allzuge-
hörig. Zwischen Nirgendwo und Irgendwo verankert,
ohne einen Eigen-Ort, denn dieser würde ihm seine
Eigen-art nehmen. Oder auch nicht? Ein Seiendes oder
ein Nicht-Seiendes?
Flüchtig eingefangen zwischen dem Zufall in der Linie
einer Blindzeichnungen und der Bündigkeit der Essays,
entfaltet Xymena Weiß-Gendera in Ihrer zweibändigen
Arbeit "der innere gast. selbstfindling" die dem Selbst
eigene Fremdheit.
Erlebtes, betrachtet aus der Distanz des Vergangenen,
lässt die eigene Person als Gast in Erscheinung treten
und wieder verschwinden. So wie die Spur, die als ein
gedachter Entwurf von Möglichkeiten sich durch das
Leben zieht, so steht das Fremde gegenüber dem
Eigenen und ist trotzdem jedem Vergleich entrückt.
Aus der Unmöglichkeit des Vergleichs, wird das Den-
ken im Zwischen, zum Mittel der Wahl.
Denn Fremdheit ist keine Eigenschaft, es ist eine
Relationsbestimmung.
Referenten
stv. Prof. Irmgard Sonnen und Prof. Dr. Dieter Fuder