Stilübungen
Raymond Queneau
Erweitert und neu übersetzt
von Frank Heibert und Heinrich Schmidt-Henkel
Wortkompositionen um ein kleines Vorkommnis.

Schima Darzi
Bachelor Seminar


Queneaus Stilübungen können als eine Art
Hommage an die Sprache und ihre Möglichkeiten
gesehen werden. In über hundert Varianten wird
die folgende Geschichte erzählt:

In einem Pariser Bus der Linie S beschimpft ein
junger Mann mit Hut einen älteren Herrn, setzt sich
dann auf einen freien Platz und taucht zwei Stunden
später an der Gare Saint-Lazare wieder auf, wo
einer ihm sagt, sein Überzieher habe einen Knopf
zu wenig. (Suhrkamp/Insel)

Die Handlung wirkt sehr gewöhnlich und trotzdem
wird der/die LeserIn mit jeder Stilübung immer
wieder aufs Neue unterhalten und überrascht.

In diesem Buch hat man die Möglichkeit die genan-
nte Linie S (heute 84) selber abzufahren‚ da jede
Stilübung für eine Station steht. Je weiter man liest,
desto mehr erfährt man, was der wahre Kern der
Geschichte ist und somit ist es hier kein Zufall, dass
die erste Stilübung, Interjektionen‚ und die letzte
Bericht lautet.

Die experimentelle Typografie ermöglicht die aktive
Auseinandersetzung mit den einzelnen Stilübungen
und macht Sprache sichtbar.